….schrieb mir heute der edle Revolutionär Volly Tanner!
2007 – wieder stehen – widerstehen!
Wisst ihr
Als über Lindenau
Heute früh die Sonne aufging
Wusste ich, dass wir
Kamtschatka sein können
Feindselig und unerbittlich
Eine Reise, weiter
Als jede zuvor
Dass wir ein lebender Putschversuch
Eine brennende Stadt mehr
Ein explodierendes Undergroundnetz
Sein können
Und müssen
Dass wir uns über alles legen
Und die flackernden, nie müde werdenden
Lichter der Unvernunft raushalten können
Aus unseren Leben
Wisst ihr
Als über Leipzig
Heute früh die Sonne aufging
Wusste ich, dass wir
Noch Kraft haben Widerstand zu leisten
Dass die Entscheider uns unterschätzen
Wenn sie denken, sie haben uns mürbe gemacht
In den Katakomben
Gibt’s wieder Selbstverteidigungskurse
Für die Ratten, abnagen der Kabel ist angesagt
Um die Verbindungen zu unterbrechen
Die AOM, die Allianz der Outlaws & Magier
Ruft zum Gefecht
Am zweiten Weihnachtfeiertag
Während die Konsumkrake
Sich unter den Festtagsbäumen breit macht
Und den Menschen versucht
Bedürfnisse einzureden
In den Nachbarkäfigen mischen
Unsre Mithäftlinge Geschichten
Die übrig bleiben
Wenn alles den Bach runtergeht
Wisst ihr
Als über diesem Teil
Unsres Planeten
Heute früh die Sonne aufging
Wusste ich, dass wir Legion sind
Dass die Wellen aus Dumpfheit
Und Arroganz ihren höchsten Stand erreicht haben
Und eine neue Zeit beginnt
In der Sonne wieder Sonne ist
Und Liebe wieder Liebe
Vertrauen Vertrauen
Und wir wieder Wärme in den Herzen haben
Und keinen Vertrag dafür unterschreiben müssen
Bei den Stadtwerken oder bei irgendeinem Netzbetreiber
Wir haben genug Funkeln in uns
Um Feuer zu legen
Wir können die Mauern aus MTV & RTL
Niederreißen, indem wir einfach
Die Geräte erschießen
Wir schalten sie einfach ab!
Wisst ihr
Als ich heute früh
Begriff, dass unsre Sonne
Immer für uns lebt
Dass kein Präsident & keine Kanzlerin
Kein Faschist & kein Nachrichtensprecher
Irgendeinen Einfluss auf
Dieses Wunder hat
Wusste ich, dass sich
Revolte immer noch lohnt!
….ändert sich anfangs ständig, denn der Fussgänger ist bestrebt, den kürzesten Weg zu finden. Im Grunde sucht der würdevoll per pedes Dahinschreitende immer die Diagonale zwischen den ihm bekannten Wegpunkten. Beim ersten Mal orientiert der fussläufig sich Fortbewegende sich an dem, zuvor meist mit dem KFZ zurückgelegten Weg, der aber regelhaft nicht der kürzeste ist. Später, wenn sich die ersten Landmarken dem Unmotorisierten eingeprägt haben, wird er mutig und optimiert den Weg zusehends durch immer gewagtere Abkürzungen. Diese entpuppen sich manchmal als Sackgassen und sind dem Vorankommen des edlen Wanderers sogar abträglich. Manche Tore, so sagt man, sind nur zu bestimmten Tageszeiten geöffnet. Stets den richtigen Weg zu gehen, erfordert ein gerüttelt Mass Erfahrung vom dahineilenden Zweibeiner. Dann scheint er den richtigen, den kürzesten Weg gefunden zu haben, und Routine schleicht sich heimtückisch in die Schritte des sympathischen Sohlengängers. Bis eine Baustelle kommt….
Ist das nicht gleichsam eine Parabel auf das Leben selbst? Nein? Nicht? Gut, dann eben nicht.
Paradox ist, vor einem geschlossenen Restaurant zu stehen und zu sagen: “Hier gibts nichts zu fressen, ich könnte kotzen.”
Oh, wie ich es hasse! Man ist eigentlich pumperlgesund, will irgenwas banales kaufen - z.B. ein paar Stützstrümpfe für Tante Manfred oder medizinische Schuhcreme für Opas Ledergebiss - und dann steht man in der Schlange und hinter und vor einem rotzt und schnieft es, es schnäuzt und sabbert, es räuspert und schleimt, dass man Angst haben muss, eine tödliche Influenzainfektion gratis zur Vogelgrippe im Vorteilspack angehängt zu bekommen. Beim Arzt dann genau das gleiche Bild: Alle Patienten krank. Widerlich!
Endlich gibt es ein Parfüm namens “Puma”. Toll! Da kann man endlich mal nach Puma riechen, obwohl man frisch gewaschen ist. Erstrebenswert!
…ist jedes Jahr gleich. Tage vor dem eigentlichen Geburtstag deprimiert herumlaufen, sich für zu alt halten, das nahe Ende konstatieren. Einen Tag vorher Angst bekommen, die Welt könnte einen vergessen haben, niemand werde überhaupt Notiz nehmen oder gar anrufen. Die Veranstaltung einer Geburtstagsfeier weit von sich weisen, sich affig haben, überhaupt keinen Grund sehen, dieses eigentlich traurige Ereignis zu feiern. Schliesslich Geburtstag haben. Den Geburtstag ohne Feier dann doch zu popelig finden. Spontan den zahlreichen Gratulanten gegenüber eine Einladung aussprechen, wg. Umtrunk. Zum Umtrunk noch flugs einen Snack organisieren, während unablässig das Telefon vor Glückwünschen überquillt. Abends dann doch die Bude voll haben mit netten Leuten, die sich nur darüber wundern, dass man Ihnen nicht rechtzeitig etwas gesagt hat. Am nächsten Tag das eigene Verhalten schmunzelnd in die Kategorie “Unsicherer Bindungsstil” einordnen. Sich vornehmen, sich nächstes Jahr nicht wieder so dämlich anzustellen. Gleichzeitig wissen, dass daraus nichts wird…..
Heute morgen 7 Uhr 15: Stromausfall. Kein Stromausfall von der Sorte: “Hoppla, die Waschmaschine geht nicht! Aber in der Küche brennt noch Licht! Jetzt aber schnell zum Sicherungskasten! Schutzschalter an - Prima geht wieder!”, sondern ein Stromausfall der übelsten Sorte. Eher die Kategorie “Scheisse! Keine Taschenlampe!” Alles aus. Tutti kompletti. Feierabend. Ende Gelände! Oder Allende? Apropos Allende! Wieso kriegt Pinochet die letzte Ölung? Damit er an der Himmelspforte besser durchs Katzentürchen passt, oder was? Oder damit sie mal wieder nicht in den Knast muss, die alte Diktatorensau? Ich würde den alten Verbrecher viel lieber auf dem elektrischen Stuhl sehen - aber der lacht sich doch tot, bei Stromausfall! Womit wir wieder beim Thema wären: Stromausfall. Nichts geht mehr. Absolut Punze. FC Schwarze Pumpe im Ballbesitz. Alle Elektrogeräte schweigen. Auch das Telefon ist tot. So leise war es in meiner Wohnung noch nie. Keine Musik, kein PC-Lüfter, kein Kühlschrank. Kerzenlicht. Rückkehr in vortechnologische Zeit. Besinnung aufs Wesentliche. Enges Zusammenrücken. Wilder Sex! Gut, letzteres war gelogen. Außerdem geht alles plötzlich wieder. Schade eigentlich….
in Ihrem jüngsten musikalischen Machwerk teilten Sie mir mit:
“Das ist der Sonnenbank Flavour, Solarium Flow
Zur Hilfe hast du deine Kameraden geholt”
Ich wusste bislang nicht, dass wir uns duzen, aber wenn es denn schon sein muss, nehmen Sie bitte zur Kenntnis, daß ich wegen Dumpfbacken mit Migrationshintergrund nicht meine Kameraden hole, sondern die Polizei. Die gibt mir meinen mp3-Player, meine Turnschuhe, mein Handy und mein Bargeld zurück und nimmt Sie mit. Außerdem ist der Geschmack einer rege frequentierten Sonnenbank ausgesprochen unangenehm. Weiter führten Sie aus:
“Jungs schaut mir in die Kerbe
sagt mir jetzt wer ist straighter?
Das ist der Sonnenbank Flavour”
Ich danke Ihnen für dieses Angebot, muss Ihnen aber leider mitteilen, daß ich im Augenblick nicht daran interessiert bin, in Ihre Kerbe zu blicken. Das hässliche Ding auf Ihrem Hals gemahnt mich schon zu sehr an ein tatwirkliches Hinterteil, als daß ich Ihren haarigen Arsch mit Migrationshintergrund mir nun auch noch antun müsste. Insofern kann ich Ihnen leider zum augenblicklichen Zeitpunkt nicht sagen, wer straighter ist. Zum Geschmack einer schwitzigen Sonnenbank hatte ich mich bereits ausführlich geäussert. Sollte ich in der Zukunft Interesse daran haben, in Ihre Kerbe zu schauen, so werde ich Ihnen das gesondert mitteilen.
Mit freundlichen Grüßen
Max
P.S.: Aber groovy ist der Song, das muß ich zugeben.
…..ist nervtötend. Es ist eine nimmer endende Rentnerrally, und das Krampfadergeschwader schafft es immer wieder, sich zu tauben und blinden Thrombosen zu klumpen und die Gänge des Supermarktes zu verstopfen. Aber das schlimmste ist, dass der Einkaufswagen keine Hupe und kein Abblendlicht hat, sonst könnte man der elenden Bande wenigstens ein bisschen einheizen…