Sit plenum venter in corpore sano!
26. Dezember 2008 um 12:09 Uhr
Geschrieben von max in Allgemein

Da ich nicht immer selbst die Zeit habe, den Max-Blog mit interessanten Inhalten zu füllen, werden künftig auch ausgewählte Freunde von mir hier als Autoren auftreten. Den Anfang macht Dr. Randy Weinheimer, der hier in Zukunft Kritiken verfassen wird. Dr. Randy Weinheimer ist zweisprachig aufgewachsen, hat in den USA Germanistik studiert und arbeitet in Leipzig.

Seine Kritik zu Ben Beckers Bibellesung finde ich sensationell und treffend bis ins Mark. Nicht einmal “Spiegel-Online” hat es gewagt, die grottenschlechte Selbstdarstellung Beckers als das zu bezeichnen, was sie ist: Absoluter Mist eines notorischen Posers. Man fragt sich eigentlich: Warum? Sonst ist “Spiegel-Online” doch auch nicht zimperlich, wenn es zum Beispiel um das hämische Besabbern von hirnfressenden Kulturphänomenen wie Florian Silbereisen geht? Vielleicht hat die Prominenz Beckers und die große Zahl geistloser Szene-Lemminge schon die kritische Masse erreicht, gegen die man nicht anschreiben darf, wenn man sich die eigene Leserschaft nicht verprellen will.

Die gute Nachricht: Der Max-Blog braucht darauf keine Rücksicht zu nehmen. Scheiße bleibt Scheiße und wird hier auch so genannt.


25. Dezember 2008 um 15:18 Uhr
Geschrieben von Dr. Randy Weinheimer in Medien

Ausgerechnet in der heiligen Nacht folterte RTL seine Zuschauer mit der nur äußerlich aufwendigen Bibel-Inszenierung des trinkfesten Ben Becker. Auch wenn ihm dafür der reflexartige Applaus des auch in der Mitte der Gesellschaft zu findenden geistigen Prekariats zuteil wurde, muß ich folgendes feststellen: Das war wirklich das Grauenhafteste und Lächerlichste, was ich auf diesem Gebiet je gesehen habe.

Es reicht eben nicht, wenn man morgens um 3 Uhr in Berliner Szene-Kneipen der Besoffenste ist und das größte Maul hat. Das langt vielleicht für eine warzige Zirrhose der Leber und eins auf die Fresse vom Türsteher - nicht aber für eine Interpretation der Bibel. Wo Genie ist, ist meist auch Exzeß. Aber wo Exzeß ist, ist nicht zwangsläufig auch Genie. Ben Becker ist es gelungen, eine breite Schicht ästhetisch nicht urteilsfähiger Szenegänger mit diesem Umkehrschluß zu täuschen. Wo hat Becker seine Interpretationskunst gelernt? Von seinem Vater Otto Sander? Sicher nicht! Der kann es nämlich - im Gegensatz zu seinem Sprößling, der den Vater leider nur zu übertrumpfen sucht, indem er noch mehr säuft als dieser.

Ben Becker trieft vor falschem Pathos und es ist eine Qual, ihm länger als 10 Minuten zuhören zu müssen. Vielleicht verwechselt er ja wirklich das fast schon greisenhafte Vibrato seiner Trinkerstimme mit Ergriffenheit. Offensichtlich ist jedenfalls, das es bei Becker nur um Pose geht und nicht um Poesie. So klingt auch die gesamte Bibel-Lesung von vorne bis hinten einförmig und gleich. So wie man jeden Geschmack eines Essens mittels Ketchup totschlagen kann, kann man einen Text ruinieren, wenn man ihn mit der allesvernichtenden Soße eines verlogenen, selbstgefälligen Pathos übergießt. Am Ende klingt alles eintönig und unerträglich langweilig. Auch gelegentliches Rudern mit den Armen - vermutlich als eindringlich, kraftvolle Geste gemeint - vermag darüber nicht hinweg zu täuschen.

Zur Ehrenrettung Beckers sei gesagt, daß er als Schauspieler schon die eine oder andere akzeptable Leistung abgeliefert hat, aber die Bibel ist deutlich zu anspruchsvoll für sein überschaubares interpretatorisches Vermögen. Ganz und gar entsetzlich wird es, wenn Becker dann auch noch singt. Ausgerechnet bei Elvis´ “In the Ghetto”, versucht Becker noch ein wenig pathetischer zu sein, als das Original. Spätestens hier wird es so unterirdisch, daß die Veranstaltung den gefühlten Erdmittelpunkt erreicht. Schlechter gehts nimmer.

Wie sehnt man sich da nach der Wiederaufstehung eines echten Genies wie Kinski, wenn man diese bedauerliche und peinliche Aufführung eines von übermäßigem Alkoholgenuß inflationierten Selbstbewußtseins hat erleben müssen! Während sich ein Kinski mit Herz und Seele, Geist und Körper, schutzlos bis zur Selbstzerfleischung auf einen Text einlassen und ihn so zu einer bis ins tiefste Element ergreifenden emotionalen Erfahrung machen konnte - Becker kann im Vergleich dazu nichts. Nullkommagarnichts.

Mitleid gebührt den armen Musikern des Filmorchesters Babelsberg, die einerseits als Teil der größenwahnsinnigen Kulisse und gleichzeitig als Hintergrundgedudel herhalten müssen, um das talentfreie Gesülze des bedauerlicherweise wiederbelebten Maulhelden Becker erträglich zu machen.

An die angebliche Nahtod-Erfahrung Beckers infolge Drogenkonsums - ausgerechnet 7 Wochen vor der Premiere dieser unsäglichen Machenschaft - kann ich angesichts der lausigen Leistung einfach nicht glauben. Um einen so ausgemachten Mist so erfolgreich zu verkaufen bedarf es einer ausgefeilten Strategie. Ich bin schon zu lange auf der Medien-Welt um an Zufälle zu glauben und nicht zu wissen, daß Marketing in der Aufmerksamkeitsökonomie eine vollkommen moralfreie Zone geworden ist. Keine Lüge ist zu schäbig, wenn sie nur dazu dient, Öffentlichkeit zu erzielen und letztlich geeignet ist, der zu Zombies gewordenen Masse von Idioten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Die Wahrscheinlichkeit, daß sich die rührselige Geschichte vom in letzter Sekunde wiederbelebten Mimen wirklich so zugetragen hat, tendiert angesichts meiner Erfahrungen deutlich gegen Null.

Und wenn es wider Erwarten wahr wäre - hätte es dann nicht anders ausgehen können? Der Welt wäre dann jedenfalls eine sehr schlechte Bibellesung erspart geblieben….


19. Dezember 2008 um 10:09 Uhr
Geschrieben von max in Medien

“Wer hat dem Affen den Popo rasiert” heisst ein Stimmungs - Hit, den ich mal für Harry Werner (RADIO PSR) geschrieben habe. Libero 5, die sympatische Kölner Partyrakete hat den Song für sich entdeckt und bringt ihn nach Mallorca. Heute kommt die Single raus und ich hoffe, er geht durch die Decke! Bei Insidern gilt der Song bereits als heisser Kandidat für den Faschingshit 2009!


3. Dezember 2008 um 22:35 Uhr
Geschrieben von max in Allgemein

Sit plenum venter in corpore sano!

Dem ist nichts hinzuzufügen, oda?